Jubiläum von Roland Lowinger

Die Laudatio

Roland Lowinger ist im Allgäu, in Deutschland, im Weltkarate ein Begriff. Zu seinen großen Verdiensten zählt neben der Arbeit im Karate Dojo Kempten auch der enge sportliche Kontakt zwischen Deutschland und Südafrika, von dem viele von uns profitiert haben. Ich möchte aber einen Meilenstein herausgreifen, der seine Arbeit charakterisieren soll:

1981 nahm er mit seinem Kemptener Team am Shotokan Cup in Bottrop teil. Den ganzen Tag über kämpften die besten Karatekas Deutschlands um die Teilnahme im Finale in den Einzel- und Mannschaftsdisziplinen in Kumite und Kata. Im Abendprogramm wurden traditionell zwischen den einzelnen Halbfinal- und Finalkämpfen Vorführungen eingestreut. Auch Roland und vier seiner Kemptener hatten eine Vorführung einstudiert. Kurz vor ihrem Auftritt mussten sie sich noch für das Finale qualifizieren. Dann zogen sie sich in Straßenkleidung um und legten eine fulminante und unterhaltsame Vorführung aus dem Bereich Selbstverteidigung und Nothilfe aufs Parkett. Das fachkundige Publikum raste vor Begeisterung. Kaum war der Applaus verklungen, zogen sie wieder den Gi an und traten zum Finale an.

Wer schon einmal an Finalkämpfen teilgenommen hat, weiß, wie sehr die nervliche Anspannung steigt. Umso höher ist es zu bewerten, vor dem Endkampf eine solche Show darzubieten, sich dann nochmal zu sammeln und gegen die damals besten Mannschaften Deutschlands auch noch zu gewinnen! Wir reden hier von Athleten, die von unserem Sport durchdrungen sind. Und wir reden von einem Trainer, der fähig ist, diese Athleten auszubilden, zu formen und zu motivieren. Roland selbst beendete die Vorführung blutüberströmt mit einer Schnittwunde an der Schläfe, da der Kampf mit scharfen Messern durchgeführt wurde. Danach Karate Jubiläum bestritt er den letzten Kampf und gewann.

Dass er sich vom Bundeskampfrichter zum internationalen und schließlich zum Weltkampfrichterreferent hocharbeitete zeigt seine Zielstrebigkeit. Laotse, der große Philosoph hat Rolands Werdegang schon vor 2500 Jahren beschrieben, obwohl er den gebürtigen Konstanzer nicht kannte: Der Weg ist das Ziel. Geh ihn weiter, Roland, und nimm alle mit, die sich Dir anvertrauen.

Andreas Fecker
Laudator